Mittwoch, 25. Juli 2012

Modifikation für mehr Bremskomfort bei der Kawasaki W800:progressive Gabelfedern, Stahlflexleitung und Bremsbeläge der GPZ 1100

Kilometerstand 9500 km - Modifikation für mehr Bremskomfort bei der Kawasaki W800

Die in der einschlägigen Fachpresse mehrfach beschriebenen schwachen Bremsanlage und der zu weichen Federung werde ich mit folgenden Mitteln zu Leibe rücken:

  • progressive Gabelfedern der Firma Wilbers
  • Stahlflex Bremsleitung schwarz mit schwarzem Cover
  • Wechsel der Originalbremsbeläge in die Bremsbeläge
    der Kawasaki GPZ 1100
Was nun macht den Unterschied aus? Progressive Gabelfedern sind im Gegensatz zu den "normalen" so ausgerichtet, dass die zwar weich Unebenheiten ausgleichen, bei stärkerer Belastung jedoch nicht so stark und abrupt einfedern. Dadurch wird die Maschine selbst bei starken Bremsmanövern besser beherrschbar. Die Originalfedern lassen die W sehr weich mehrfach nachfedern, so dass man manchmal das Gefühl hat, auf einem Schaukelpferd zu sitzen. Das ist besonders unangenehm, wenn in Kurven Fahrbahnwellen hinzukommen. Dann kann es schonmal zum Aufsetzen auf den Fussrasten kommen.

Normale Federn sind durchgehend gleichmässig gewickelt, die progressiven werden nach oben hin immer strammer gewickelt.
Die Abbildung verdeutlichen dies:

Progressive Gabelfedern

Stahllflex Bremsleitungen:

Übliche Schläuche bestehen aus verschiedenen Gummimischungen.
Stahlflexleitungen bestehen aus einem PTFE-(Teflon)-Schlauch, der in einer Edelstahlgewebeummantelung verläuft. Stahlflexleitungen werden üblicherweise in Bremsanlagen von leistungsfähigen Motorrädern und Autos als Ersatz für gealterte Gummischläuche verwendet.
Je nach Fahrzeugtyp unterscheiden sich bei den Stahlflex-Bremsleitungen die Anschlüsse. Diese sind aber ebenfalls aus rostfreien Metall, wie Messing, Edelstahl oder Aluminium geformt.
Im Haushalt lösen sie die üblicherweise aus bedingt flexiblen Rohren bestehenden Rohre zwischen Wandanschluß und Armatur ab, da vorkonfektionierte Stahlflexleitungen auch von Laien montiert werden können.

Stahlflexleitung mit Schwarzem Cover an meiner W

Vorteile

  • Verbesserter Druckpunkt beim Bremsen, da das Edelstahlgewebe eine Ausdehnung der Schläuche verhindert.
  • unbegrenzte Lebensdauer, denn im Gegensatz zu Gummischläuchen werden Stahlflex-Bremsleitungen nicht porös, quellen nicht auf und unterliegen keinem Alterungsprozess. Übliche Gummischläuche sollten je nach Herstellerempfehlung alle 4 Jahre ausgetauscht werden. Dies ist bei Stahlflexleitung nicht nötig.
  • Die Bremsflüssigkeit zieht weniger Wasser an, da das System insgesamt geschlossener ist.
  • Marder sind üblicherweise nicht in der Lage, Stahlflexleitungen zu durchtrennen.
  • Oftmals sind Stahlflexleitungen durch einen zusätzlichen Gummiüberzug zusätzlich gegen Steinschlag geschützt.
  • Verbesserte Optik im Gegensatz zu herkömmlichen Gummileitungen.
  • Einfachere Montage im Sanitärbereich.

Kawasaki GPZ 1100 Bremsbeläge Bestellnummer:
GPZ1100 (# 43082-1178)


Original Kawasaki GPZ 1100 Beläge an meiner W


FAZIT:

Die Modifikation macht immer nur in Verbindung mit der Verbesserung der Federung Sinn, um ein Durchschlagen der Federung bei starkem Bremsen zu vermeiden.
Die erste Probefahrt bestätigt die vorhergesagten Verbesserungen.
Das Fahrwerk ansich wird davon natürlich nicht besser. Dafür ist der Rahmen zu weich. Das Fahrgefühl ist aber rundsätzlich ruhiger; man fühlt sich sicherer.
Die grösste Veränderung bewirken die Stahflexleitungen, die einem beim Bremsen nun einen eindeutigen Druckpunkt vermitteln.
Ein Bremsen mit zwei Fingern, wie bei anderen Machienen, wird es deshalb noch nicht. Auch hat man mit dieser Modifikation nicht das Gefühl, man würde das Vorderrad bei stärkerer Bremswirkung schnell zum Blockieren bringen.

Durch den anderen Belag der Bremsklötze ist nun ein leichtes Schleifen zu hören. Die Klötze greifen um einiges kräftiger und machen eine Zuhilfenahme der Fussbremse zum Stehenbleiben an einer roten Ampel nun nicht mehr notwendig. Die Originalbremsklötze haben doch recht weich angesprochen, so dass man nicht immer sicher war, rechtzeitig an der Haltelinie zum Stehen zu kommen. Subjektiv ist für mich der Bremsweg kürzer geworden.

Die W wird dadurch zu keiner Rennmachine, aber wer will das schon !


2 Kommentare:

  1. Schön geschrieben. Ich hoffe noch in diesem Jahr eine W800 als mein erstes Mottorad mein Eigen nennen zu dürfen. Die beschriebenen Modifikationen machen Sinn und ich werde nach einer Einfahrphase mit dem Motorrad wahrscheinlich ähnliches durchführen. Bei den Stahlflexleitungen habe ich gelsen, dass man ca. 1.5 - 2 Stunden einplanen muss (wohl wegen der Entlüftung). Kann man diese Modifikation selber ausführen oder sollte man dies lieber von einer Fachwerkstatt ausführen lassen als Hobbyschrauber mit überschaubarer Ausrüstung?

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  2. An so etwas sicherheitsrelevates wei die Bremsen würde ich immer die Werkstatt vorziehen.
    Die machen das in Max 1 Stunde.

    Gruss adagio

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